The Industrial Raspberry Pi Forum

Hallo zusammen,

ich habe einen Protokoll-Wrapper von UDP auf RS232 mit einem "normalen" Raspberry Pi umgesetzt. Diese Lösung würde ich nun gerne auf industrietaugliche Hardware portieren. Hierzu habe ich ein paar Fragen zu Hardware des Revolution Pis.

Wenn ich alles richtig verstanden habe, kann ich den Raspberry-internen UART nicht mehr für RS232 nutzen, da dieser für die PiBridge genutzt wird. Das heißt ich müsste ein Erweiterungsmodul auf RS232 nutzen. Ist in dem RS232 Modul ein weiterer UART verbaut, wenn ja, wie spreche ich diesen an? Kann ich die bestehende Software + Kerneltreiber so nutzen? Hier wären ein paar Informationen der Nutzung des Erweiterungsmoduls hilfreich.
Oder besteht die Möglichkeit den internen UART ohne PiBridge für eigene Zwecke zu nutzen?

Besonderheit:
Ich musste einen Kerneltreiber erstellen, da das 9. Bit nicht als Parity (even oder odd) verwendet wird, sondern zur Synchronisation. Somit muss es möglich sein, dass 9. Bit bei Wunsch Setzen und Rücksetzen zu können.

Vielen Dank für die Hilfe.

MFG
Alexander

hallo,
leider ist das mit dem RevPi so nicht realisierbar.
Unsere Gateway Module (auch das serielle) sind auf eine zyklische Kommunikation mit dem Prozessabbild im RevPi ausgelegt und stellen keine UART auf Linuxebene bereit.
Der auf der SPS/Drives vorgestellte RevPi Connect verfügt über eine "ConBridge" mit UART Kanal, welcher über Linux ansprechbar ist. Allerdings ist dies über einen FTDI realisiert und daher ist fraglich, ob das 9. Bit hier auf diese Weise auch verwendet werden kann. Außerdem würde ein Erweiterungsmodul mit RS232 Treiber benötigt werden. Alternativ hätte dieser Connect aber eine RS485, welche unter Linux als TTY verwendbar ist. Aber eben auch wieder über einen FTDI Chip realisiert und daher mit dem Fragezeichen hinter dem Plan, das 9. Bit für eigene Zwecke zu verwenden.
Prinzipiell kann man natürlich den Treiber PiControl deaktivieren und somit die UART der PiBridge freigeben. Aber wie willst Du das mechanisch lösen... Mit Fädeldraht auf die Platine? oder direkt die Pins vom PiBridge Connector mit einem Draht verlöten? Ist dann eher ein DIY Projekt als eine industrielle Lösung...

Hallo Volker,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Wenn ich deine Antwort richtig verstehe, kann ich die Nutzung des UART für die PiBridge deaktivieren. Dann könnte ich den internen UART nutzen, wie bisher.

Kann ich nicht einfach einen eigenen Stecker auf den PiBridge Connector stecken, der nicht zwei RevPi-Module verbindet, sondern den RevPi mit einem RS232 Gerät? Somit müsste ich den PiBridge-Stecker auf einen Sub-D Stecker umsetzen. Der PiBridge Connector ist doch von Außen zugänglich oder nicht?

Vielen Dank und Gruß
Alexander

Zum Einen ist auf der PiBridge RS485 und kein RS232 (letzteres ist nicht EMV verträglich bei den in der EN61131-2 geforderten Prüfbedingungen). Zum Anderen ist dieser Stecker leider kein Standardprodukt, sondern eine kundenspezifische Lösung von Erni. Es gibt aktuell keinen Steckverbinder, der einen Übergang auf Kabel ermöglichen würde. du müsstest daher einen PiBridge Stecker öffnen und die Kabel dort dran löten. Oder aber auch mit dem Makerset eine platine in einem Nachbargehäuse aufbauen (wäre sicher die solidere Lösung). Unter dem Strich bleibt aber der Zweifel, ob das alles so laufen wird, denn wir haben im Kernel durchaus auch bei dem UART-Treiber umfangreiche Änderungen eingebracht, um ihn echtzeitfähig zu machen. Da müsstest du mit deinen Änderungen auf den Code in GitHub aufsetzen. Details hierzu kenne ich aber nicht, das macht unser Linux Team.

Hallo Alexander,
inzwischen habe ich über unseren vertrieb mehr Einblick in Eure Anwendung und die bestehenden Anforderungen bekommen. Vielleicht würde es Sinn machen, erst einmal im Detail weiter über alternative Möglichkeiten zu diskutieren, bevor Ihr Euch zu sehr auf die mit dem Raspi realisierte Lösung einschränkt. Mit dem RevPi haben wir ja durchaus eine Menge sehr interessanter Optionen, die dann vielleicht auch robuster laufen. Ich werde daher mal per PM Kontakt aufnehmen und die Diskussion hier im Forum pausieren lassen.
Gruß,
Volker.