Liebe Community,
ich freue mich euch mitteilen zu können, dass wir den RevPi Kernel von 5.10 auf 6.1 aktualisiert haben. Der neue Kernel wird in den kommenden Wochen über die üblichen Paketupdatemechanismen zum Update bereitgestellt. Bitte beachtet dass der Kernel 6.1 ausschließlich für das Bullseye Image veröffentlicht wird.
Was hat sich geändert?
Der RevPi Kernel wurde von Version 5.10 auf 6.1 aktualisiert und ist damit wieder auf dem gleichen Stand wie die im RaspberryPi OS verwendete Version. Der Kernel basiert auf Version 6.1.46 des stable-Kernels und Version 6.1.46-rt13 des Echtzeit-Kernel Patches. Neben allgemeinen Bugfixes und Verbesserungen in Treibern und Subsystemen hat sich folgendes geändert:
piControl:
Das piControl Kernel Modul wurde zu einem großen Teil überarbeitet: Ein bedeutender Teil des Moduls wurde in einen in den Kernel kompilierten Treiber verschoben, der ein “serdev” Gerät registriert und die komplette RS-458 Kommunikation übernimmt. Dies stellt einen weiteren Schritt auf unserem Langzeit-Ziel dar, den piControl Code in den Mainline Kernel zu integrieren.
Standardmäßig ist dieser Treiber bereits im RevPi Kernel enthalten, so dass wie bisher nur das piControl Modul geladen werden muss, um mit den RevPi Geräten kommunizieren zu können.
Beim Bauen eines eigenen Kernels aus unseren bereitgestellten Kernelquellen kann der Treiber aber auch als eigenständiges Kernelmodul pibridge.ko gebaut werden. Dazu muss in der Kernelkonfiguration der Konfigurationsparameter CONFIG_SERIAL_DEV_MUX_PIBRIDGE von y auf m geändert werden. Bei Verwenden des pibridge Treibers als eigenständiges Kernelmodul muss dieses vor dem Laden des piControl Moduls geladen werden.
Durch das Auslagern des Datenverkehrs auf der PiBridge haben sich die Latenzen für die Kommunikation mit angeschlossenen RevPi Modulen verringert, so dass nun kürzere Zykluszeiten beim Abfragen und Setzen von Gerätezuständen erreicht werden.
TPM:
Der TPM Interrupt wird jetzt unterstützt, so dass die Prozessorlast verringert ist, wenn der TPM eingesetzt wird. Zudem wird nun sichergestellt, dass der TPM Chip beim Booten korrekt aus dem Reset genommen und somit beim Laden des Treibers korrekt erkannt wird.
RTC:
Für die PCF2127 RTC wurde das Timestamping-Feature deaktiviert. Dadurch wird ein Hardware-Fehler umgangen, bei dem während eines Neustarts fälschlicherweise ein Bit in einem der RTC Interrupt-Register gesetzt wurde. Das fehlerhaft gesetzt Bit führte zu einer Fehlfunktion des Watchdogs auf dem Connect 4.
Weitere nicht RevPi-spezifische Neuerungen könnt ihr den offiziellen Kernel Changelogs der 6.1er Serie entnehmen.
Interessierte Nutzer, die den Kernel 6.1 bereits vorab testen wollen, können ihn hier herunterladen:
https://packages.revolutionpi.de/bullseye/kernel-6.1/
Nicolai